Mehr Wasser im Wald
Mehr Wasser im Wald
Staatsforst legt Feuchtbiotope am Westrand der Königsheide an
(31.03.2023) Goldkronach. – Am Oberlauf des Flüsschens Kronach östlich der Stadt Goldkronach legte der Forstbetrieb Fichtelberg eine ganze Reihe von Feuchtbiotopen an. Damit wird der Wasserabfluss aus dem Wald gebremst und Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen.
Ein idyllisches Waldtal am Westrand des Fichtelgebirges oberhalb von Goldkronach. Der Neuschnee der letzten Tage hat die Bäume noch einmal überzuckert. Aus dem weißen Schnee heben sich einige Tümpel mit orangefarbenen und tief dunkelbraunem Wasser ab. Wurden hier Industrieabwässer verklappt und die Natur geschädigt?
Peter Schöffel, Mitarbeiter bei den Bayerischen Staatsforsten und Leiter des Forstreviers Weidenberg beruhigt: „Hier ist Positives für die Natur geschehen. Im vergangenen Herbst haben wir auf Flächen, die vom Borkenkäfer kahlgefressen wurden, Feuchtbiotope angelegt. Während des Winters haben sich die Flächen jetzt mit Wasser gefüllt. Je nach Herkunft des Wassers hat es unterschiedliche Farbe: Tief dunkelbraun ist das Wasser aus dem Moor, orangefarbenes Wasser ist Oberflächenwasser, das durch verwitterten Lehm eingefärbt wurde – völlig natürlich und ungefährlich.“
Auf einer Fläche von ca. 30 Hektar hat der engagierte Förster im vergangenen Herbst im Talgrund gut 20 Mulden ausbaggern lassen – Tümpel in unterschiedlicher Größe und Tiefe, mit unregelmäßigem Rand, einer sogar mit einer kleinen Insel. Was auf den ersten Blick nach Spielerei aussieht, hat tatsächlich einen ernsthaften Hintergrund. Die Bayerischen Staatsforsten wollen hier im Oberlauf der Kronach den Wasserabfluss aus dem Wald bremsen. Angesichts des Klimawandels wird das zunehmend wichtiger für den Wald, die Natur und auch den Menschen.
„Auf der Königsheide betreiben wir schon seit vielen Jahren ein umfangreiches Wasserprojekt. In diesem Rahmen haben wir bereits gut 80 Hektar Moorflächen renaturiert, Waldbestände entlang der Gewässer umgebaut und wie hier Rückhaltebecken und Feuchtbiotope angelegt. Das sichert das Wasserangebot für den Wald, entspannt bei sommerlichen Gewittergüssen die Hochwassersituation in Goldkronach, verbessert die Trinkwasserversorgung der Stadt und schafft Lebensraum zum Beispiel für Schwarzstorch, Reptilien und Amphibien.“ so Peter Schöffel.
In den letzten drei Jahren wurden im Bereich des Forstbetriebs Fichtelberg mehr als 100 Feuchtbiotope mit einer Gesamtfläche von über als 20.000 m² angelegt, das entspricht in etwa 3 Fußballfeldern. Planung und Ausführung der Baumaßnahme erfolgte jeweils in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg förderte die Maßnahme als besondere Gemeinwohlleistung der Bayerischen Staatsforsten.
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